, Giesinger Michael

„Gebt nicht zu früh auf!“ – Lena Rumpold über ihren Weg vom Kindheitstraum zur Leistungssportlerin

Wie wird man von den ersten Schritten als Kind zur Leistungssportlerin? Lena Rumpold spricht über ihre Anfänge, prägende Momente und warum Durchhaltevermögen ihr größter Schlüssel zum Erfolg ist.

Vom ersten Aufschlag in der Kindheit bis zu internationalen Wettkämpfen – Lena Rumpold, eine der aufstrebenden Sportlerinnen Vorarlbergs, hat einen beeindruckenden Weg hinter sich. Im Interview erzählt die leidenschaftliche Badmintonspielerin, wie sie schon als Kind ihre Begeisterung für den Sport entdeckte, welche Rolle ihr Umfeld dabei spielte und welche Hürden sie überwinden musste. Lena, die heute am Vorarlberger Leistungszentrum in Dornbirn trainiert, nimmt uns mit auf eine Reise durch ihre frühen Anfänge bis hin zu den Höhen und Tiefen ihres sportlichen Werdegangs.

Wie fühlt es sich an, am Vorarlberger Leistungszentrum zu trainieren?

Es ist wirklich jeden Tag aufs Neue etwas Besonderes, hier zu trainieren. Das Training ist sehr individuell gestaltet, und die Trainer sind unglaublich engagiert. Sie begleiten uns schon seit langer Zeit, kennen unsere Stärken und Schwächen genau und wissen, wie sie uns optimal unterstützen können – sei es beim Ausbau unserer Stärken oder bei der Verbesserung unserer Schwächen.

Was bedeutet es für dich, Teil eines Teams zu sein?

Das ist eine große Ehre für mich. Ich weiß, dass nicht jeder die Möglichkeit hat, so ein Team zu erleben. Wir sind wie eine große Familie, in der jeder füreinander da ist. Egal, mit welchem Anliegen man kommt, man wird immer unterstützt.

Wie hat deine Badminton-Karriere begonnen?

Ich war ungefähr sieben Jahre alt, als mich meine Cousine zu einem Vereinstraining in Götzis mitgenommen hat. Als Kind hat mir die Herausforderung sofort gefallen, überhaupt den Ball zu treffen – was am Anfang gar nicht so leicht war. Es hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich dabeigeblieben bin.

Gab es einen besonderen Moment, in dem du wusstest, dass du Leistungssportlerin werden willst?

Ja, den gab es. Als ich damals noch im Vereinstraining war, habe ich oft zugesehen, wie Serena mit den besten Spielern trainiert hat. Das hat mich unglaublich motiviert. Ich habe mir gedacht, dass ich irgendwann auch einmal mit ihr trainieren möchte.

Wie bist du dann in den Kader gekommen?

Mein Vereinstrainer hat mir von der Möglichkeit erzählt, an einem Sichtungstraining teilzunehmen. Ich dachte mir: „Warum nicht? Ich kann nichts verlieren und schaue mir das einfach an.“ Es hat mir sofort gefallen, und so bin ich schließlich in den Kader gekommen.

Wie sieht dein Alltag als Leistungssportlerin aus?

Mein Tag beginnt oft mit einer Trainingseinheit am Vormittag, sei es auf dem Feld oder im Kraftraum. Danach gibt es Mittagessen und meistens nutze ich die Mittagspause, um etwas für mein Studium zu machen. Am Nachmittag oder Abend steht dann erneut Training auf dem Programm. Es ist ein straffer Zeitplan, aber es macht Spaß.

Wie schaffst du es, Sport und Ausbildung zu vereinen?

Es ist nicht immer leicht, aber mit guter Planung und viel Disziplin funktioniert es. Wichtig ist auch, offen mit Trainern, Lehrern oder Professoren zu kommunizieren, wenn es einmal stressig wird. Ich sehe das Ganze als Lebensschule – man lernt nicht nur für den Sport, sondern auch für das Leben.

Was hat dir der Sport fürs Leben beigebracht?

Planung und Organisation sind essenziell. Man lernt, auf seinen Körper zu hören und ihn nicht zu überfordern. Außerdem wird einem bewusst, wie viele Menschen im Hintergrund mitarbeiten und einen unterstützen. Diese Unterstützung wertzuschätzen, ist unglaublich wichtig.

Wer oder was motiviert dich im Sport?

Meine Freunde, die ich jeden Tag beim Training sehe, motivieren mich enorm. Außerdem liebe ich die Herausforderungen und das Reisen – man sammelt so viele unvergessliche Momente. Der Sport selbst macht mir natürlich auch riesigen Spaß, sonst würde ich den ganzen Aufwand nicht betreiben.

Was waren deine bisher größten Erfolge?

Einer meiner größten Erfolge war der dritte Platz im Damendoppel bei den Slovak Open letztes Jahr. Nach einer längeren Durststrecke war das eine riesige Erleichterung. Auch der neunte Platz bei der U19-Europameisterschaft, im Mixed mit Simon Bailoni war ein großes Highlight, obwohl wir uns natürlich ein noch besseres Ergebnis erhofft hatten.

Wie gehst du mit Niederlagen um?

Zuerst lasse ich die Niederlage sacken und versuche, nicht sofort darüber zu sprechen. Danach analysiere ich, woran es gelegen hat, und schaue, wie ich es das nächste Mal besser machen kann. Niederlagen gehören dazu, und man kann aus jeder etwas lernen.

Was sind deine Ziele für die Zukunft?

Ich möchte an Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und den European Games teilnehmen. Es wäre eine große Ehre, mein Land bei solchen Events vertreten zu dürfen – ich habe von vielen gehört, dass das unglaublich coole Erlebnisse sind.

Welchen Rat würdest du jungen Spielern geben, die in den Leistungssport einsteigen wollen?

Gebt nicht zu früh auf! Der Weg ist manchmal hart, aber wenn man sich voll reinhängt, wird man dafür belohnt. Nutzt die Möglichkeiten, die es gibt – sei es durch das Regio-Training und die Vereinstrainings. Traut euch einfach, den ersten Schritt zu machen, und zeigt den Willen, weiterzukommen. Die Chancen stehen euch offen.

Wie schätzt du die Bedingungen in Vorarlberg ein?

Die Trainer spielen eine entscheidende Rolle. Jeder von ihnen bringt seine eigene Expertise mit, und sie alle haben immer ein offenes Ohr für uns. Mani sorgt für eine hervorragende Organisation und unterstützt uns, wo er nur kann. David ist unglaublich engagiert und bringt so viel Erfahrung mit. Auch Ben, der erst neu im Team ist, zeigt bereits, wie gut er uns helfen kann, und bringt eine beeindruckende Expertise mit. Ohne dieses Team wäre vieles nicht möglich. Sie begleiten uns nicht nur sportlich, sondern stehen uns auch menschlich zur Seite.

Möchtest du noch etwas abschließend sagen?

Ich würde alles genauso wieder machen. Der Aufwand lohnt sich, und die Erfahrungen, die man durch den Sport sammelt, sind unbezahlbar. Ich kann es jedem nur empfehlen!